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Jugend forscht – das Netzwerk HiKo_21

Im Sommer 2014 wurde von der Historischen Kommission zu Berlin das Netzwerk HiKo_21 ins Leben gerufen, in dem sich junge Wissenschaftler*innen, die zur berlin-brandenburg-preußischen Geschichte forschen, informell miteinander vernetzen können. Es steht eine zukunftsorientierte, überregional ausgerichtete, institutionenübergreifende und interdisziplinäre Nachwuchsförderung zur Verfügung. Das Netzwerk dient dazu, Nachwuchskräfte mit ihren Ideen, Methoden und Forschungen zu unterstützen.

Jährlich werden Workshops zu aktuellen Forschungsfragen oder aber zu bestimmten Quellenbeständen angeboten. Auch ein Förderpreis ist Bestandteil des Programms.

In zwei Arbeitskreisen – dem Arbeitskreis Vormoderne (Mittelalter bis 1789) sowie dem Arbeitskreis Moderne (1789 bis zur Gegenwart) – können sich die HiKo_21-Mitglieder gezielt mit ihren individuellen Forschungsthemen epochebezogen einbringen. So wird jungen Forscher*innen ein Forum geboten, sich untereinander zu vernetzen und mit Expert*innen des Faches ins Gespräch zu kommen. Auf diese Weise profitieren junge Wissenschaftler*innen von der Erfahrung und Expertise der HiKo-Mitglieder.

Sie sind Doktorand oder Postdoc, forschen zu Berlin, Brandenburg oder Preußen und möchten sich mit Ihren Arbeiten am Netzwerk beteiligen? Dann freuen wir uns darauf, Sie kennenzulernen. Schreiben Sie uns, rufen Sie uns an oder nehmen Sie einfach an der einen oder anderen Veranstaltung teil. Oder Sie stellen einfach einen Antrag auf Aufnahme ins Netzwerk; das Formular dazu finden Sie hier. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit!

Was läuft 2024?

27. September 2024 – Grundwissenschaftlicher Workshop des Arbeitskreises Vormoderne (HiKo_21)

  |   HiKo21

Sie studieren Geschichtswissenschaft beziehungsweise historische Kulturwissenschaft? Sie bereiten gerade Ihre Abschlussarbeit oder Dissertation in einem dieser Fächer vor und für Ihre Forschungen möchten Sie archivalische Quellen auswerten? Aber Sie wissen nicht wie?

Dann sind Sie bei uns genau richtig: Wir bieten einen grundwissenschaftlichen Workshop an, in dem Sie lernen, zu transkribieren und digitale Hilfsmittel zu nutzen. Sie erhalten in kürzester Zeit paläografische Grundkenntnisse und Hinweise auf einschlägige Literatur zum Selbststudium sowie Schrifttafeln, um mittelalterliche und frühneuzeitliche Quellen zu entschlüsseln.

Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA PK) veranstaltet gemeinsam mit der Historischen Kommission zu Berlin diesen Grundkurs; Expert*innen der Mediävistik sowie der Frühen Neuzeit geben Ihnen erste Starthilfen und Einblicke. An ausgewählten Archivalien werden Ihnen Grundfähigkeiten zur Lektüre von mittelalterlichen Urkunden und frühneuzeitlichen Akten vermittelt.

Wir freuen uns auf Ihr Interesse und über Ihre Anmeldung bis zum 15. September 2024 unter info(at)hiko-berlin.de. Wir bitten um Verständnis dafür, dass die Teilnehmerzahl auf maximal 20 Personen begrenzt sein wird, um einen größtmöglichen Lerneffekt zu erzielen.

Das ausführliche Programm finden Sie hier.

Was lief 2024?

7. Juni 2024 – KI in der Geschichtswissenschaft. Chancen, Erwartungen und Herausforderungen | Jahrestreffen des Netzwerks HiKo_21 mit anschließender Buchpräsentation

  |   HiKo21

KI erobert zu Recht unsere Berufs- und Alltagswelt. Doch welchen Herausforderungen müssen wir uns als Historiker*innen stellen, wenn KI beginnt, selbst historiografisch tätig zu werden und durch Algorithmen produziertes, historisches Wissen auf den Markt gelangt? Darüber wollen wir mit DH-Experten offen diskutieren. Am Abend wird der Tagungsband ‚Groß-Berlin – ein großer Wurf?‘ präsentiert. Das Werk ist von Menschenhand geschrieben und herausgegeben von Mitgliedern des Netzwerks HiKo_21.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns über Ihre Anmeldung bis zum 1. Juni 2024 unter info@hiko-berlin.de.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Veranstaltung findet sowohl in Präsenz als auch digital statt. Wenn Sie online teilnehmen möchten, dann erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung die Zugangsdaten.

Während der Veranstaltung werden Audio-, Video- und Fotoaufnahmen angefertigt, übertragen und aufgezeichnet. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich mit einer Veröffentlichung des Materials einverstanden.

Veranstaltungsort: Vortragssaal der Historischen Kommission | Kirchweg 33 (Mittelhof) | 14129 Berlin-Nikolassee

Das Programm finden Sie hier.

Neu erschienen – Groß-Berlin – ein großer Wurf?

  |   HiKo21

Stefanie Fink/Oliver Gaida/Alexander Olenik/Christine Schoenmakers (Hrsg.), Groß-Berlin – ein großer Wurf? Ursachen, Akteure und Wechselwirkungen von Metropolbildungen um 1920 (Berlin-Forschungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 8), Berlin 2024, BeBra Wissenschaft Verlag.

» Open Access

15. Mai 2024 – HiKo_21 – Nachwuchspreis 2024 – Bewerbungsfrist

  |   HiKo21

Zum siebten Mal schrieb die Historische Kommission zu Berlin e.V. den Preis zur Förderung von Nachwuchsforschungen auf dem Gebiet der Landesgeschichte von Berlin, Brandenburg und Preußen aus. Förderfähig sind laufende wissenschaftliche Projekte noch nicht promovierter Nachwuchsforscher*innen (Dissertationsvorhaben, Archivaufenthalte, Tagungen & Workshops, Ausstellungen, Editionen, wissenschaftliche Vorhaben aus dem Bereich der Digital Humanities, Anträge zur Forschungsförderung oder die Finanzierung einer Kinderbetreuung während der Forschungsarbeit). Bewerbungsfrist war der 15. Mai 2024.

Den vollständigen Ausschreibungstext finden Sie hier.

Der Preis wird im kommenden Jahr wieder ausgeschrieben.

24 I HiKoPod I Die Gestapo-Lageberichte über die Reichshauptstadt Berlin – Mit Paula Oppermann

  |   HiKoPod

Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) war eine der zentralen Organisationen im Dritten Reich, die dem nationalsozialistischen Regime dazu dienten, seine Macht zu sichern und seine Gegner zu überwachen und zu beseitigen. In ihren sogenannten Lageberichten wurden Meldungen über Ereignisse und Reaktionen der Bevölkerung auf politische Maßnahmen der Nationalsozialisten gesammelt und an die NS-Führung weitergeleitet. Heute können sie als wichtige Quelle für die Erforschung von staatlichem Terror und Gewalt, insbesondere in der Frühphase des Nationalsozialismus dienen. Insbesondere zu den politischen Rahmenbedingungen in der Reichshauptstadt Berlin geben die Berichte Auskunft. Die Historische Kommission zu Berlin erarbeitet aktuell die Edition der Gestapo-Lageberichte für Berlin von 1933–1936.

Im Podcast gibt die Historikerin Paula Oppermann einen Einblick in die laufende Arbeit am Editionsprojekt. Sie berichtet darüber, wie wichtig eine sorgfältige Kommentierung der Berichte ist und ordnet die Lageberichte sowie ihre Spezifika kritisch ein. Zugleich legt sie deren Entstehungs- und Überlieferungssituation dar. Außerdem erläutert sie den potenziellen Nutzen dieser Quellen für Forschung und Lehre und spricht über die eigenen Herausforderungen des Editionsprozesses. Hören Sie rein – https://hikopod.podigee.io/24-gestapo_edition

23 I HiKoPod I Die Architektenausbildung an der Technischen Hochschule Berlin – Mit Stefanie Fink

  |   HiKoPod

Der Weg zum Beruf des Architekten führt durch ein vielfältiges Studium und erfordert ein breites Spektrum an technischen und künstlerischen Fähigkeiten. Im deutschen Kaiserreich war die Technische Hochschule Berlin – die heutige Technische Universität Berlin – die wichtigste Ausbildungsstätte für den baukünstlerischen Nachwuchs. An ihr lernten Persönlichkeiten wie Hermann Muthesius, Lotte Cohn, Bruno Taut oder Walter Gropius, von denen insbesondere letztere mit ihren Entwürfen im Stil des ‚Neuen Bauens‘ das Bild der Berliner Moderne prägten.

Im Podcast gibt die Kunsthistorikerin Stefanie Fink einen Überblick über die Architekturausbildung an der Technischen Hochschule Berlin und deren Architekturabteilung vom Kaiserreich bis zur Weimarer Republik. Sie wirft einen Blick auf die Inhalte des Studiums zwischen Kunstgeschichte, technischem Zeichnen und Exkursionen sowie die verschiedenen Wege der Absolventen ins Berufsleben nach einem komplexen System an Abschlüssen. Auch die wichtigsten deutschen Architekten, die an der Technischen Hochschule lernten, ihr Einfluss auf den Baustil der Moderne sowie ihre Gebäude im Berliner Stadtbild werden thematisiert. Hören Sie rein – https://hikopod.podigee.io/23-th_berlin

12. März 2024 – Workshop zur Edition der Gestapo-Lageberichte

  |   Berlin

Am 12. März 2024 fand im Rahmen des Drittmittelprojekts 'Edition der Gestapo-Lageberichte der Reichshauptstadt Berlin' ein eintägiger Expert*innenworkshop statt.

11. März 2024 – Die Berliner Bevölkerung im Blick der Gestapo – Ein Werkstattbericht

  |   Berlin

Ein Werkstattbericht zur Edition der Lageberichte der Geheimen Staatspolizei über die Reichshauptstadt Berlin

Die Gründung des Geheimen Staatspolizeiamts (Gestapa) im März 1933 zählte zu den ersten Maßnahmen des nationalsozialistischen Regimes zur Beobachtung und Verfolgung seiner Gegnerinnen und Gegner in Preußen. ‚Geheim‘ war die Gestapo allerdings nur dem Namen nach, denn es wurde bewusst dafür gesorgt, dass ihre Existenz allgemein bekannt war. Dies schürte Angst in der Bevölkerung, gleichzeitig denunzierten viele Menschen ihre Nachbarinnen und Kollegen bei der Gestapo. Gestapoangehörige fassten die Informationen über die Stimmung in der Bevölkerung und über Widerstandsakte gegen die NS-Herrschaft monatlich in Lageberichten zusammen und legten diese der politischen Führung vor. Unter Beobachtung standen vor allem die politische Opposition von der KPD bis hin zu rechtskonservativen Kreisen, die jüdische Bevölkerung, die christlichen Kirchen und außerkirchliche Glaubensgemeinschaften.

Die Lageberichte der Gestapo und die Berichte des Polizeipräsidenten über die Reichshauptstadt Berlin liegen für die Zeit von 1933 bis 1936 vor. Sie sind eine zentrale Quelle für die Forschung, weil sie die Reaktionen der Bevölkerung auf die Maßnahmen des NS-Regimes in seiner Frühphase aus der Binnenperspektive der Polizei wiedergeben. Die Berichte, die in verschiedenen Archiven und teilweise nur fragmentiert überliefert sind, werden in der Quellenedition erstmals systematisch erschlossen. Kritisch kommentiert und mit einführenden Erläuterungen versehen, werden sie einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Drittmittelprojekt wird finanziert von der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung.

Dr. Paula Oppermann stellte im Werkstattbericht erste Ergebnisse der Arbeit an der Quellenedition vor. Anschließend diskutierte sie mit Prof. Dr. Michael Wildt über das Potential, das die Berichte für die Forschung besitzen, welche Herausforderung diese Quellengattung mit sich bringt und wie die Quellenedition zum Beispiel in der Bildungsarbeit eingesetzt werden kann.

Das Programm finden Sie hier.

12. Februar 2024 – Berlins Weg in die Moderne – Das Tagungsvideo ist online

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Berlin als Laboratorium der Moderne: Das gilt nicht nur für das Berlin der Weimarer Republik, sondern ebenso für das der Kaiserzeit. Neue Industrien und Vergnügungen, rasantes Wachstum der Stadt, provokante kulturelle Avantgarden, Infragestellung von Geschlechterrollen – all dies stand in scharfem Kontrast zum Konservatismus der wilhelminischen Eliten. Inwieweit der Einzug der Moderne in Berlin durch die koloniale Expansion des Kaiserreichs forciert wurde, ist bislang kaum untersucht worden. Dies gilt umso mehr für frühere materielle und immaterielle Verflechtungen der Stadt mit kolonialisierten Räumen. Seit dem 18. Jahrhundert gelangten von den Seehäfen über die märkischen Kanäle immer mehr Rohstoffe, Heilpflanzen und Genussmittel (wie Tabak) aus Kolonialräumen ins konsumierende Berlin. Damit durchdrangen koloniale Fantasien und Sehnsüchte alle Sphären der Stadt. Ab den 1880er-Jahren sorgte das Kaiserreich für ‚eigene‘ koloniale Gebiete. Die Spekulationen Berliner Investoren, das Kalkül der EDEKA-Gründer und die Treptower Kolonialausstellung gestalteten den Berliner Stadtraum um. In dem Raum enthaltene Selbst- und Fremdbilder offenbarten sich durch die Kolonialfotografie, zeigten sich in der ersten ‚schwulen‘ Zeitschrift der Welt sowie in den Sammlungen des Museums für Völkerkunde. Im Mittelpunkt der Tagung standen Akteur*innen sowie Zeugnisse in Berlin und den Kolonien, wo meist erzwungene Arbeit der einheimischen Bevölkerung zentrale Voraussetzung für den Aufstieg Berlins war.

In diesem Zusammenhang präsentieren wir Ihnen die Tagungsvideos der Veranstaltung vom 28/29. September 2023.

22 I HiKoPod I Stella. Ein Leben. Historische Hintergründe zum Film – Ein Gespräch mit Philipp Dinkelaker

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Eine Jüdin, die andere Juden an die Gestapo verrät, die Ambivalenzen von Täter und Opfer in der NS-Zeit und die Problematik mangelnder Quellenkritik bei historischen Verfilmungen – dies alles vereint der neue Film ‚Stella. Ein Leben‘ (D 2023). Basierend auf wahren Begebenheiten folgt er dem Leben von Stella Goldschlag, einer deutschen Jüdin, die im Berlin der 1940er-Jahre lebt und als sogenannte ‚Greiferin‘ selbst andere Juden an die Gestapo verrät, um sich und ihre Familie vor der Deportation zu schützen. Dafür wurde sie später zweimal vor Gericht gestellt und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Ihre außergewöhnliche Lebensgeschichte wurde vielfach rezipiert und sorgt bis heute immer wieder für Kontroversen.

Im Podcast gibt der Antisemitismus-Forscher Philipp Dinkelaker Einblicke in die historischen Hintergründe des Films und die besonderen Umstände, die zu Stella Goldschlags Schicksal beigetragen haben. Er analysiert die zugrunde liegenden Quellen sowie deren Spezifika und zeigt auf, wie deren unreflektierte Verwendung zur Fortschreibung problematischer Narrative führen kann. Die Täter-Opfer-Perspektiven des Films werden genauer beleuchtet und hinterfragt, ob die Umsetzung auf der Leinwand gelungen ist und der Film den eigenen Ansprüchen gerecht wird. Hören Sie rein – https://hikopod.podigee.io/22-stella_film.

Preisträgerinnen und Preisträger des HiKo_21 – Nachwuchspreises

2023 - Lydia Bucher M.A.

2022 - Philipp Dinkelaker M.A. & Jan Markert M.A.

2021 - Lukas Goldmann M.A.

2020 - David Stellmacher

2019 - Veronika Weisheimer M.A.

2018 - Stefanie Fink M.A.