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29. September 2023, 16.30 Uhr – Verleihung des HiKo_21 – Nachwuchspreises 2023 an Lydia Bucher M.A.

  |   HiKo21

Der diesjährige Förderpreis der Historischen Kommission wurde Lydia Bucher M.A. für ihr Dissertationsvorhaben ‚Anthropologische Gesellschaften im langen 20. Jahrhundert. Ein transnationaler Vergleich‘ verliehen. Die Kommission fördert damit ein innovatives und international vergleichend angelegtes Projekt. Das Hauptziel des Projektes ist es, die globalen Netzwerke, die sich im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts entwickelten, im transnationalen Vergleich mehrerer Anthropologischer Gesellschaften unter besonderer Berücksichtigung der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte (BGAEU) zu untersuchen. Die Anthropologischen Gesellschaften, die im 19. Jahrhundert weltweit wie Pilze aus dem Boden sprossen, fungierten als Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Bürgergesellschaft, Kolonialwirtschaft und Bildungseinrichtungen in der Hochzeit des imperial-kolonialen Kapitalismus. Die in den Gesellschaften wirkenden Akteure folgten ihren spezifischen Interessen und sind ein Spiegelbild der kolonialen Verflechtungen der Zeit.

Für ihre Forschungen nutzt die Autorin vielfältige Quellen, wie unter anderem die Publikationen der Anthropologischen Gesellschaften sowie die periodisch erschienenen Zeitschriften. Sie bezieht Bestände der Archive der Gesellschaften ebenso ein, wie die reichhaltige schriftliche Überlieferung in Museums- und Bibliotheksarchiven. Ferner sind die Bestände von gesellschaftsnahen, wissenschaftlichen Institutionen, beispielsweise von Universitäten, aufschlussreich.

Die Preisverleihung fand am 29. September 2023 um 16.30 Uhr im Rahmen der Tagung ‚Berlins Weg in die Moderne‘ im Vortragssaal der Historischen Kommission (Kirchweg 33, 14129 Berlin) statt. Die Einladung finden Sie hier.

28. & 29. September 2023 – 11. wissenschaftliche Tagung des Netzwerks – Berlins Weg in die Moderne

  |   Berlin

Ziel der Tagung war es, die koloniale Verflechtung Berlins in den Blick zu nehmen. Seit dem 18. Jahrhundert gelangten immer mehr Rohstoffe, Heilpflanzen und Genussmittel aus Kolonialräumen ins konsumierende Berlin. Damit durchdrangen auch koloniale Fantasien und Sehnsüchte städtische Sphären. Im Mittelpunkt der Tagung standen Akteur*innen sowie Zeugnisse in Berlin und den Kolonien, wo meist erzwungene Arbeit der einheimischen Bevölkerung zentrale Voraussetzung für den Aufstieg Berlins war. Die Podiumsdiskussion fragte nach der politisch-gesellschaftlichen Verantwortung heute.

Am Sitz der Historischen Kommission in Berlin-Nikolassee (am Mittelhof) sind die Spuren kolonialer Vergangenheit heute noch präsent. Der Mittelhof, 1914 bis 1918 von Wilhelm Mertens, einem Unternehmer in der Berliner Kolonialwirtschaft, für seine sechsköpfige Familie errichtet, ist mit seiner von Hermann Muthesius geschaffenen Architektur noch heute Ausdruck kolonialwirtschaftlichen Handelns und Denkens in Berlin während des Deutschen Reiches. Im Rahmen der Tagung wurde eine Führung angeboten.

Das Programm der Tagung finden Sie hier.

18 I HiKoPod I 17. Juni 1953 – 70 Jahre Volksaufstand in der DDR. Ein Gespräch mit Hermann Wentker

  |   HiKoPod

Am 17. Juni 1953 kam es zum Volksaufstand in der DDR – ein Ereignis, das hohe Wellen schlug. Zu den anfangs vor allem sozialen Forderungen, wie höhere Löhne, traten schnell auch politische, darunter der Rücktritt der Regierung und freie Wahlen, die letztendlich auch den Ruf nach der deutschen Einheit beinhalteten. Der spontan und für die politischen Machthaber völlig überraschend begonnene Aufstand breitete sich über das gesamte Gebiet der DDR aus, auch in kleineren Orten abseits der Hauptstadt und auf dem Land kam es zu Protesten. Während sich der Westen abwartend verhielt, reagierte Moskau und schickte Panzer, die den Aufstand mit Gewalt niederschlugen.

Im Podcast gibt Hermann Wentker einen Überblick über die Geschehnisse am und um den Volksaufstand am 17. Juni 1953. Seine Ursachen, der zeitliche Verlauf sowie seine Folgen für das SED-Regime und die Bevölkerung werden thematisiert. Außerdem wird auf die Reaktionen auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs und die Bedeutung des 17. Juni als ehemaligem Feiertag hingewiesen, wie auf die Unterschiede und den Wandel in der Erinnerungskultur der DDR und der Bundesrepublik. Hören Sie rein — 18 I HiKoPod I 17. Juni 1953 – 70 Jahre Volksaufstand in der DDR.

Dynastischer Nachwuchs als Hoffnungsträger und Argument

  |   Mediathek

Irena Kozmanová/Jasper van der Steen (Hrsg.), Dynastischer Nachwuchs als Hoffnungsträger und Argument (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 110), Berlin/Boston 2023, Verlag Walter de Gruyter.

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30. Juni 2023 – Jahrestreffen des Netzwerks HiKo_21

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Das regelmäßige Jahrestreffen des Netzwerks zum Austausch über Erreichtes und Vergangenes sowie über die zukünftigen Planungen fand am 30. Juni 2023 um 14 Uhr im Mittelhof (Kirchweg 33, 14129 Berlin) statt. In diesem Jahr standen Forschungsvorhaben unserer Mitglieder im Vordergrund. Das Programm finden Sie hier.

17 ǀ HiKoPod ǀ Antisemitismus in der Berliner Nachkriegsgesellschaft. Fortsetzung des Gesprächs mit Philipp Dinkelaker

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In der von den Nationalsozialisten erpressten Kollaboration der Juden und Jüdinnen spiegelt sich die perfide Vorgehensweise dieses mörderischen Systems grauenvoll wider. Wie allerdings die Justiz und die Verwaltung nach 1945 sowohl in der SBZ (und späteren DDR) als auch in den westlichen Besatzungszonen (beziehungsweise der späteren Bundesrepublik) mit den unter Zwang agierenden Jüdinnen und Juden als sogenannte NS-Kollaborateure umgingen und wie der Antisemitismus in der Nachkriegsgesellschaft fortdauerte, ist ein in der Forschung erst in jüngerer Zeit behandeltes, aber noch nicht hinreichend bearbeitetes Themenfeld.

Diesem Forschungsgebiet widmet sich der Podcast. Er gibt Einblicke in Einzelschicksale der sogenannten ‚Greifer‘ sowie ‚Greiferinnen‘ und beleuchtet deren weitere Stigmatisierung im nach wie vor antisemitisch geprägten Nachkriegsdeutschland – sowohl in Ost als auch in West. Wie dem anhaltenden Antisemitismus in unserer pluralistischen und sozial-liberalen Einwanderungsgesellschaft heute begegnet werden kann, thematisieren wir ebenfalls. Hören Sie rein — 17 ǀ HiKoPod ǀ Antisemitismus in der Berliner Nachkriegsgesellschaft.

16 ǀ HiKoPod ǀ Antisemitismus vor 1945 und der Aufbau mörderischer Strukturen in der NS-Zeit. Ein Gespräch mit Philipp Dinkelaker

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Der Begriff Antisemitismus wurde zwar 1879 erstmalig vom Journalisten Wilhelm Marr geprägt, aber das Phänomen des Judenhasses ist weitaus älter. Seit mehr als 2.500 Jahren ist die jüdische Religionsgemeinschaft (mal mehr, mal weniger, meist wellenartig) von Erniedrigung, Verfolgung und sogar Mord betroffen.

Mit dem unfassbaren Völkermord der Nationalsozialisten an den deutschen sowie europäischen Juden und Jüdinnen führte die Judenfeindschaft zu einem ‚Zivilisationsbruch‘. „Das hätte nicht geschehen dürfen!“, fasste Hanna Arendt das Unfassbare zusammen und brachte damit die mörderische Perfidität der Nationalsozialisten auf den Punkt. Die Gestapo griff bei ihrer ‚Ausrottungspolitik‘ und in der Umsetzung ihres verbrecherischen Plans auf jüdische Gemeindestrukturen zurück und instrumentalisierte Juden und Jüdinnen auf unheilvolle Weise.

Welche Strukturen die Nationalsozialisten schufen und wie sie jüdische Gemeindestrukturen missbrauchten, wird im Podcast ebenso vorgestellt wie das Gift des Antisemitismus, dass sich über Jahrtausende in die Gesellschaften eingebrannt hat. Hören Sie rein — 16 ǀ HiKoPod ǀ Antisemitismus vor 1945 und der Aufbau mörderischer Strukturen in der NS-Zeit.

15. Mai 2023 – HiKo_21 – Nachwuchspreis 2023 – Bewerbungsfrist

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Zum sechsten Mal schrieb die Historische Kommission zu Berlin e.V. den Preis zur Förderung von Nachwuchsforschungen auf dem Gebiet der Landesgeschichte von Berlin, Brandenburg und Preußen aus. Förderfähig sind laufende wissenschaftliche Projekte (Dissertationsvorhaben, Archivaufenthalte, Tagungen & Workshops, Ausstellungen, Editionen, wissenschaftliche Vorhaben aus dem Bereich der Digital Humanities oder die Finanzierung einer Kinderbetreuung während der Forschungsarbeit). Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und kann sowohl einer Einzelpersönlichkeit als auch einem Forscherteam zuerkannt werden. Bewerbungsfrist war der 15. Mai 2023.

Den vollständigen Ausschreibungstext finden Sie hier.

Der Preis wird im kommenden Jahr wieder ausgeschrieben.

12 & 13 ǀ HiKoPod ǀ Juden in der Mark Brandenburg im Mittelalter – Ein Interview mit Jörn Roland Christophersen

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Über die brandenburgische Geschichte der Juden im Mittelalter ist in den letzten 90 Jahren kaum mehr geforscht worden. Vielmehr wurden der Süden des heutigen Deutschlands und das bereits früh jüdisch besiedelte Rheingebiet in den Fokus der Forschung genommen. Diese Lücke für die Mark Brandenburg hat nun Dr. Jörn Roland Christophersen mit seiner erst kürzlich erschienenen Dissertation 'Krisen, Chancen und Bedrohungen. Studien zur Geschichte der Juden in der Mark Brandenburg während des späteren Mittelalters (13. bis Anfang des 16. Jahrhunderts)' gefüllt und er vermittelt seine Forschungsergebnisse im Gespräch mit Prof. Dr. Grischa Vercamer.

Im Podcast wird auf die frühen jüdischen Spuren in der Mark Brandenburg seit dem 13. Jahrhundert eingegangen und die positive Bedeutung der Juden für den hiesigen Landesausbau wird aufgezeigt, indem die wirtschaftlichen Betätigungsfelder der jüdischen Minderheit herausarbeitet werden. Zugleich werden die folgenschweren Auswirkungen der Pest sowie die politischen Spannungen thematisiert, die im späten Mittelalter und an der Schwelle zur Frühen Neuzeit zu wellenartigen Verfolgungen führten, denen die jüdischen Mitbürger ausgesetzt waren. Hören Sie rein – 12 ǀ HiKoPod ǀ Juden in Brandenburg im Mittelalter & 13 ǀ HiKoPod ǀ Juden in Brandenburg im Mittelalter.