7. Juli 2023 – Vorstandssitzung

 

Die Sommersitzung des Vorstands der Historischen Kommission fand am 7. Juli 2023 um 14 Uhr im Vortragssaal des Mittelhofs in Berlin-Nikolassee statt.

30. Juni 2023 – Jahrestreffen des Netzwerks HiKo_21

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Das regelmäßige Jahrestreffen des Netzwerks zum Austausch über Erreichtes und Vergangenes sowie über die zukünftigen Planungen fand am 30. Juni 2023 um 14 Uhr im Mittelhof (Kirchweg 33, 14129 Berlin) statt. In diesem Jahr standen Forschungsvorhaben unserer Mitglieder im Vordergrund. Das Programm finden Sie hier.

17 ǀ HiKoPod ǀ Antisemitismus in der Berliner Nachkriegsgesellschaft. Fortsetzung des Gesprächs mit Philipp Dinkelaker

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In der von den Nationalsozialisten erpressten Kollaboration der Juden und Jüdinnen spiegelt sich die perfide Vorgehensweise dieses mörderischen Systems grauenvoll wider. Wie allerdings die Justiz und die Verwaltung nach 1945 sowohl in der SBZ (und späteren DDR) als auch in den westlichen Besatzungszonen (beziehungsweise der späteren Bundesrepublik) mit den unter Zwang agierenden Jüdinnen und Juden als sogenannte NS-Kollaborateure umgingen und wie der Antisemitismus in der Nachkriegsgesellschaft fortdauerte, ist ein in der Forschung erst in jüngerer Zeit behandeltes, aber noch nicht hinreichend bearbeitetes Themenfeld.

Diesem Forschungsgebiet widmet sich der Podcast. Er gibt Einblicke in Einzelschicksale der sogenannten ‚Greifer‘ sowie ‚Greiferinnen‘ und beleuchtet deren weitere Stigmatisierung im nach wie vor antisemitisch geprägten Nachkriegsdeutschland – sowohl in Ost als auch in West. Wie dem anhaltenden Antisemitismus in unserer pluralistischen und sozial-liberalen Einwanderungsgesellschaft heute begegnet werden kann, thematisieren wir ebenfalls. Hören Sie rein — 17 ǀ HiKoPod ǀ Antisemitismus in der Berliner Nachkriegsgesellschaft.

23. Juni 2023 — Der Neue Markt und das Marienviertel. Ein vergessenes Stadtquartier in der historischen Mitte Berlins — wissenschaftliches Kolloquium — Einstein-Saal der BBAW

  |   Berlin

Wer kennt den Neuen Markt in Berlin noch? Der mittelalterliche Platz aus dem 13. Jahrhundert, der die fernhandelstaugliche Infrastruktur für den Aufstieg Berlins zur Handelsstadt schuf, ist heute nicht mehr präsent. Lediglich die Marienkirche lässt erahnen, dass hier einst zahlreiche Berlinerinnen und Berliner gelebt und gewirkt haben. Als Stadterweiterung ergänzend zum Molkenmarkt geschaffen, befand sich im 13. Jahrhundert im Marienviertel am Hohen Steinweg das erste steinerne Haus. Der Hohe Steinweg, vermutlich Berlins erste gepflasterte Straße, verband den großen und regelmäßig ausgeformten Neuen Markt mit der Oderberger Straße (heute Rathausstraße), die zur Oder (und damit zur Ostsee) führte. Über den Ostseehafen Stettin, aber mehr noch über den Nordseehafen Hamburg, wurden die Berliner Exportwaren (Bauholz und Getreide) europaweit vertrieben. Die Handelsrouten nach Mittel- und Süddeutschland verliefen über den Molkenmarkt und den Mühlendamm sowie über weitere Märkte auf der Cöllner Seite. Auch dank des Neuen Marktes gelangten die Berliner Bürger zu Wohlstand. Die gesamte Frühe Neuzeit hindurch blieb der geräumige, weitläufige und schöne Platz ein Anziehungsort für Händler, Handwerker und Gewerbetreibende.

Neben der wirtschaftlichen Infrastruktur prägten das Marienviertel urbane, gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Funktionen. Während die Marienkirche vom christlichen Glauben zeugt, spiegelte ab 1714 die Alte Synagoge in der Heidereutergasse jüdisches Leben wider. Allerdings waren im 16. Jahrhundert die jüdischen Berlinerinnen und Berliner zwei Mal von Übergriffen betroffen; sie wurden beraubt, ausgewiesen und ermordet, wobei der Neue Markt als Gerichtsort fungierte.

Mit dem Einzug der Moderne veränderte sich um 1890 das Viertel grundlegend, vor allem die Durchlegung der Kaiser-Wilhelm-Straße (heute Karl-Liebknecht-Straße) sowie große Neubauten gaben dem Neuen Markt einen anderen Charakter. Zeitgleich wurde das Martin-Luther-Denkmal errichtet, während die ansässigen jüdischen Hauseigentümer und Kaufleute antisemitisch angegriffen wurden. Sie erlitten in der NS-Zeit unvorstellbares Leid, indem man sie enteignete, vertrieb und ermordete. Im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs versank auch der Neue Markt in Schutt und Asche.

Nach 1945 ging der Neue Markt in einer großen heute noch sichtbaren Freifläche auf und wurde zu einer kleinen Grünfläche umgestaltet.

Das Programm finden Sie hier.

 

16 ǀ HiKoPod ǀ Antisemitismus vor 1945 und der Aufbau mörderischer Strukturen in der NS-Zeit. Ein Gespräch mit Philipp Dinkelaker

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Der Begriff Antisemitismus wurde zwar 1879 erstmalig vom Journalisten Wilhelm Marr geprägt, aber das Phänomen des Judenhasses ist weitaus älter. Seit mehr als 2.500 Jahren ist die jüdische Religionsgemeinschaft (mal mehr, mal weniger, meist wellenartig) von Erniedrigung, Verfolgung und sogar Mord betroffen.

Mit dem unfassbaren Völkermord der Nationalsozialisten an den deutschen sowie europäischen Juden und Jüdinnen führte die Judenfeindschaft zu einem ‚Zivilisationsbruch‘. „Das hätte nicht geschehen dürfen!“, fasste Hanna Arendt das Unfassbare zusammen und brachte damit die mörderische Perfidität der Nationalsozialisten auf den Punkt. Die Gestapo griff bei ihrer ‚Ausrottungspolitik‘ und in der Umsetzung ihres verbrecherischen Plans auf jüdische Gemeindestrukturen zurück und instrumentalisierte Juden und Jüdinnen auf unheilvolle Weise.

Welche Strukturen die Nationalsozialisten schufen und wie sie jüdische Gemeindestrukturen missbrauchten, wird im Podcast ebenso vorgestellt wie das Gift des Antisemitismus, dass sich über Jahrtausende in die Gesellschaften eingebrannt hat. Hören Sie rein — 16 ǀ HiKoPod ǀ Antisemitismus vor 1945 und der Aufbau mörderischer Strukturen in der NS-Zeit.

15. Mai 2023 – HiKo_21 – Nachwuchspreis 2023 – Bewerbungsfrist

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Zum sechsten Mal schrieb die Historische Kommission zu Berlin e.V. den Preis zur Förderung von Nachwuchsforschungen auf dem Gebiet der Landesgeschichte von Berlin, Brandenburg und Preußen aus. Förderfähig sind laufende wissenschaftliche Projekte (Dissertationsvorhaben, Archivaufenthalte, Tagungen & Workshops, Ausstellungen, Editionen, wissenschaftliche Vorhaben aus dem Bereich der Digital Humanities oder die Finanzierung einer Kinderbetreuung während der Forschungsarbeit). Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und kann sowohl einer Einzelpersönlichkeit als auch einem Forscherteam zuerkannt werden. Bewerbungsfrist war der 15. Mai 2023.

Den vollständigen Ausschreibungstext finden Sie hier.

Der Preis wird im kommenden Jahr wieder ausgeschrieben.

30. April 2023 – Stellenausschreibung – Bewerbungsfrist

 

Bei der Historischen Kommission zu Berlin e.V. war zum 1. Juni 2023 die Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin/eines wissenschaftlichen Mitarbeiters (w/m/d) zur Unterstützung der Geschäftsführung in Teilzeit (bis zu 26 Stunden wöchentlich) unbefristet neu zu besetzen. Die Stellenausschreibung finden Sie hier.

31. März 2023 – 64. Jahresmitgliederversammlung

  |   Veranstaltungen

Die 64. Jahresmitgliederversammlung der Historischen Kommission zu Berlin e.V. fand am 31. März 2023 um 14 Uhr (s.t.) im Vortragssaal der Historischen Kommission im Mittelhof statt.

Die Schlüsselquelle zur Transportliste des 20. Osttransports nach Raasiku ist online

 

Vier neue Schlüsselquellen sind online

 

Sie suchen Informationen zu Markgraf Gero (gestorben 965), zum Petriplatz in Berlin-Mitte, zu einer spätmittelalterlichen Vogteirechnung oder zu Stephan Bodeker (Bischof von Brandenburg, 1421–1459)? Dann schauen Sie in unsere 100 Schlüsselquellen.