Der Berliner Molkenmarkt
Der Berliner Molkenmarkt I wissenschaftliches Kolloquium I 8. Oktober 2021
Der Molkenmarkt hat als ältester Platz Berlins sein Gesicht verloren. Er ist aufgrund des Umbaus zur autogerechten Stadt in den 1960er-Jahren seiner ursprünglichen Bestimmung beraubt worden – heute ist er weder als einstiger Handelsplatz noch als bedeutender Wirtschaftsstandort wahrnehmbar. Im Kolloquium werden ausgehend vom Mittelalter, als Berlin Mitglied der Hanse war, über die Frühe Neuzeit bis in das 19. und 20. Jahrhundert die gesellschaftliche Vielfalt sowie zentrale Gebäude vorgestellt, wobei die frühere wirtschaftliche Bedeutung des Platzes ebenso thematisiert wird wie eine Auswahl einstiger Bewohner*innen. Dabei geraten auch die Zäsuren in den Blick, die in den Bedeutungsverlust sowie die verhängnisvolle Zerstörungsgeschichte mündeten. Mit Blick auf die laufenden archäologischen Grabungen sowie die bevorstehende Neubebauung wird danach gefragt, welcher Charakter dem ehemals zentralen Platz des Berliner Gemeinwesens zukünftig gegeben werden sollte, um seine historische Bedeutung einer breiteren Öffentlichkeit bewusst und wieder erfahrbar zu machen.
4 I HiKoPod I Ehemals ein ansehnlicher Platz. Der Berliner Molkenmarkt in seiner historischen Bedeutung – Podiumsdiskussion
Der Molkenmarkt in Berlin ist der älteste Platz der Metropole. Doch diese Bedeutung ist ihm heute nicht mehr anzusehen. Weder lässt sich Ur-Berlin erahnen noch vermittelt die große Straßenkreuzung Aufenthaltsqualität.
Mit den archäologischen Grabungen, der Straßenverlegung und der Neugestaltung des Quartiers allerdings kündigen sich umfangreiche städtebauliche Veränderungen an, die die Historische Kommission mit weiteren Partnern wissenschaftlich begleitet.
In diesem Zusammenhang präsentieren wir Ihnen exklusiv die Podiumsdiskussion, die auf dem wissenschaftlichen Kolloquium der Kommission am 8. Oktober stattfand. In der Podiumsdiskussion sollte ermittelt werden, wie mit innovativen, zeitgemäßen und demokratisch-konsensualen Ideen aus dem heutigen Molkenmarkt wieder ein ansehnlicher Platz werden könnte. Die Experten nehmen Sie mit zu den Neubauplänen am Molkenmarkt und bieten Einblicke in die gegenwärtigen Diskussionen um die zukünftige Gestaltung dieses Areals. Hören Sie rein — 4 I HiKoPod I Ehemals ein ansehnlicher Platz. Der Berliner Molkenmarkt in seiner historischen Bedeutung – Podiumsdiskussion.
2 I HiKoPod I Der Berliner Molkenmarkt. Welches Stadtquartier wollen wir bauen? — Ein Vortrag von Markus Tubbesing
Der Molkenmarkt in Berlin hat als ältester Platz der Metropole sein Gesicht verloren. Weder lässt sich die mittelalterliche Keimzelle Berlins am Molkenmarkt erahnen noch vermittelt die große Straßenkreuzung Aufenthaltsqualität. Vielmehr befindet sich dort, wo einst stolze Patrizier lebten und die Geschäfte florierten, heute eine städtebauliche Ödnis.
Doch die Ödnis soll zukünftig einem neuen Stadtviertel weichen und dazu laufen gegenwärtig Planungsprozesse. Insbesondere finden wertvolle archäologische Untersuchungen statt.
Aus diesem Anlass führte die Historische Kommission zu Berlin gemeinsam mit Kooperationspartnern ein wissenschaftliches Kolloquium zum Molkenmarkt durch, auf dem Professor Dr. Markus Tubbesing von der Fachhochschule Potsdam diesen programmatischen Vortrag hielt. Anhand von europäischen Beispielen verdeutlichte er, wie in der Vergangenheit anderenorts großflächige Neuplanungen entweder geschichtsbewusst oder aber leider auch geschichtsvergessen vonstattengingen. Damit gab er wichtige Denkanstöße für die laufende Debatte zur Gestaltung der historischen Mitte. Hören Sie rein — 2 I HiKoPod I Der Berliner Molkenmarkt. Welches Stadtquartier wollen wir bauen?
8. Oktober 2021 — Ehemals ein ansehnlicher Platz. Der Berliner Molkenmarkt in seiner historischen Bedeutung — Ein wissenschaftliches Kolloquium — Einstein-Saal der BBAW
In Anknüpfung an das wissenschaftliche Kolloquium zum Mühlendamm nimmt die Historische Kommission am 8. Oktober 2021 den ältesten Platz Berlins, den Molkenmarkt, in den Blick. Die Arbeitsgruppe ‚Historische Mitte‘ hat ein interessantes, interdisziplinäres Programm für diese wissenschaftliche Veranstaltung zusammengestellt, in der sich Kommissionsmitglieder sowie weitere ausgewiesene Expert*innen der einstigen wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Bedeutung des Molkenmarkts geschichtswissenschaftlich, archäologisch sowie bauhistorisch nähern werden. In kurzen Überblicksreferaten gewährt das Kolloquium Einblicke in die aktuellen Forschungen zum Molkenmarkt – epochenübergreifend und interdisziplinär. Erneut begleitet die Kommission damit die aktuellen Diskussionen um die zukünftige Gestaltung der historischen Mitte Berlins mit ihrer wissenschaftlichen Expertise.
Das Programm finden Sie hier.
Zum Tagungsvideo auf Youtube geht es hier.
15. Juli 2021 — Einsendeschluss — Call for Papers — wissenschaftliches Kolloquium zum Molkenmarkt in Berlin
Anknüpfend an das wissenschaftliche Kolloquium zum Berliner Mühlendamm, wird die Historische Kommission am 8. Oktober 2021 den Molkenmarkt in Berlin in den Blick nehmen. Wie beim Mühlendamm gilt auch hier: Dass sich an dieser Stelle die mittelalterliche Keimzelle Berlins befand, ist im öffentlichen Raum weder sicht- noch wahrnehmbar. Beim Molkenmarkt handelt es sich um den ältesten Platz Berlins, auf dem bis in das letzte Quartal des 19. Jahrhunderts das wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Leben Berlins als Kommune pulsierte. Heute lässt sich dies weder an der Grunerstraße beziehungsweise der großflächigen Kreuzung anstelle des einstigen Marktplatzes ablesen noch deuten architektonische Zeugnisse auf die frühere städtische Nutzungsvielfalt hin. Vor diesem Hintergrund sind die begonnenen städtebaulichen Veränderungen, die sich mit den am Molkenmarkt stattfindenden archäologischen Untersuchungen ankündigen, sehr begrüßenswert. Ausgehend von einer dem historischen Stadtgrundriss angenäherten neuen Straßenführung sowie einer historische Bezüge reflektierenden Raumstruktur soll dem Molkenmarkt wieder Aufenthaltsqualität verliehen werden. Die aktuellen Entwicklungen begleitend, möchte die Historische Kommission auf der Grundlage neuerer Forschungen die historische Bedeutung des Molkenmarkts in dem wissenschaftlichen Kolloquium herausarbeiten. Die Veranstaltung setzt damit die Anfang der 1990er-Jahre begonnene Reihe zur wissenschaftlichen Begleitung der Diskussion um die Gestaltung der historischen Mitte fort. Ziehen Sie dazu auch die Veröffentlichungen der Historischen Kommission in folgenden Schriftenreihen: ‚Kleine Schriftenreihe‘ und ‚Publikationen‘ zu Rate.
Den vollständigen Call for Papers finden Sie hier.
Wir baten um Ihre Referatsvorschläge und Abstracts (max. 2.000 Zeichen, deutsch- oder englischsprachig) sowie einen kurzen Lebenslauf bis zum 15. Juli 2021 an info@hiko-berlin.de.