Die Vogteirechnungen Marquards von Loterbeck für Markgraf Ludwig von Brandenburg aus dem Jahr 1340
Die Abrechnungen, die der Vogt Marquard von Loterbeck im Jahr 1340 für den ersten wittelsbachischen Markgrafen Ludwig den Älteren anfertigte, sind die ältesten überlieferten Nachweise für eine markgräfliche Rechnungslegung, die über reine Küchenrechnungen hinausgehen. Darin wurden Einnahmen und Ausgaben von insgesamt drei genannten Vogteien (Brandenburg, Spandau, Strausberg) festgehalten, die unmittelbare Einblicke in das Leben und den Naturalienverbrauch in den Burgen Spandau und Mittenwalde, aber auch in die Reisetätigkeit des Markgrafen, den Aufenthalt von Familienmitgliedern und Dienstleuten sowie die Einnahmen aus den Vogteien und in deren Struktur geben. Die Art der Rechnungslegung stimmt mit derjenigen anderer Territorialherrschaften des Reiches aus der Mitte des 14. Jahrhunderts überein und zeigt auch im Kontext weiterer Rechnungen aus den Jahren 1342-1345, dass die Mark unter den Wittelsbachern verwaltungstechnisch dem damaligen Stand entsprach.