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Das politische Testament Friedrichs II. von Preußen von 1752

Das erste politische Testament Friedrichs des Großen war nicht für die Öffentlichkeit, sondern für seine Nachfolger bestimmt. In ihm gab der König Rechenschaft über seine in den 1740er Jahren begonnenen innenpolitischen Reformprojekte, insbesondere im Bereich des Justizwesens. Er gewährte einen ausführlichen Einblick in die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse des Königreiches, beschrieb seine Vorhaben auf dem Gebiet der Binnenkolonisation, in deren Folge ausländische Fachkräfte ins Land gezogen werden sollten. Dabei rechtfertigte er die Legitimität seines autokratischen Herrschaftssystems (Regierung aus dem Kabinett) und verteidigte die Notwendigkeit eines zentralen Leitungssystems in allen Bereichen. Die innere Konsolidierung des Landes, der Ausbau eines schlagkräftigen Heeres sowie eine kluge Bündnispolitik dienten vornehmlich dem Zweck, den errungenen Machtstatus Preußens in Europa zu bewahren, das Staatsgebiet bei günstigen Gelegenheiten weiter abzurunden bzw. durch neue Erwerbungen zu vergrößern. Da ohne einen befähigten Nachfolger das bisher Erreichte nur auf Sand gebaut zu sein schien, erteilte der König präzise Ratschläge für eine solide (Kron-)Prinzenerziehung.