Der Freundschafts- und Handelsvertrag zwischen Preußen und den USA von 1785

Mit dem Preußisch-Amerikanischen Freundschafts- und Handelsvertrag, dem ersten internationalen Abkommen, das die zu diesem Zeitpunkt Konföderierten Staaten von Amerika nach dem im Jahr 1783 beendeten amerikanischen Unabhängigkeitskrieg schlossen, anerkannte Preußen die Souveränität des neuen amerikanischen Staates. Neben den wirtschaftlichen Interessen, die beide Seiten mit ihm verbanden, kommt dem Vertrag Bedeutung in humanitärer Hinsicht zu: Erstmals wurden damit unter Vertragspartnern in Friedenszeiten Regelungen für die Behandlung von Zivilpersonen und Kriegsgefangenen im Fall einer bewaffneten Auseinandersetzung zwischen den vertragsschließenden Parteien getroffen. Der spätere erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, George Washington, sagte über den Vertrag, er sei kennzeichnend für ein neues Zeitalter, "[…] der liberalste Vertrag, der je zwischen zwei unabhängigen Mächten eingegangen wurde; und sollten seine Prinzipien künftig zur Grundlage der Bindungen zwischen Nationen werden, wird er stärker zu einem allgemeinen Frieden beitragen als jede Maßnahme, die bisher von der Menschheit unternommen worden ist" (George Washington an den Compte de Rochambeau, 31. Juli 1786, zit. nach Borries, S. 212).