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Die Transportliste des 20. Osttransports nach Raasiku

In den Jahren 1941 und 1945 deportierte die Berliner Gestapo etwa 50.000 Jüdinnen und Juden aus Berlin in Ghettos im deutsch besetzten Ostmitteleuropa wie Łódż/Litzmannstadt, Riga, Minsk, in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz sowie nach Theresienstadt. Mit Ausnahme von sehr wenigen Überlebenden wurden die Deportierten an den Zielorten ermordet. Zahlreiche Stellen waren an diesem arbeitsteilig organisierten Massenverbrechen beteiligt. Die Organisation der Abholungen, der Sammellager und des ›Abtransports‹ in den Zügen lag in den Händen der Berliner Gestapo. Diese erstellte auch die Transportlisten mit den Namen der Deportierten und leitete sie an die Finanzbehörden weiter, die das Eigentum der Verschleppten zugunsten des Reiches einzogen. Die Listen sind oftmals nicht nur die letzte administrative Spur der Ermordeten, sondern auch Ausdruck der weitgehenden Vernichtung des jüdischen Lebens in Berlin im Nationalsozialismus und der Struktur der Verfolgung.