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»Junkerland in Bauernhand« – Rede Wilhelm Piecks in Kyritz 1945

Die Rede, die der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands, Wilhelm Pieck, am 2. September 1945 in Kyritz (Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg) hielt, gilt als Auftakt zur Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands (SBZ). An den Tagen vom 3. bis 10. September 1945 erließen die Landes- und Provinzialverwaltungen in der SBZ Verordnungen, die eine entschädigungslose Enteignung des Landes, des dazugehörigen Inventars und der Gebäude der Kriegsverbrecher und führenden Nationalsozialisten sowie aller Gutsbesitzer mit mehr als 100 Hektar anordneten. Für Brandenburg unterzeichnete die Provinzialverwaltung am 6. September eine entsprechende Direktive. Damit war schon wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein grundlegender Umbruch der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ordnung herbeigeführt worden – einer Ordnung, die sich in den ostelbischen Gebieten seit dem 16. Jahrhundert herausgebildet hatte.