Neu erschienen – Dynastischer Nachwuchs als Hoffnungsträger und Argument
Irena Kozmanová/Jasper van der Steen, Dynastischer Nachwuchs als Hoffnungsträger und Argument (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 110), Berlin/Boston 2023, Verlag Walter de Gruyter.
18 I HiKoPod I 17. Juni 1953 – 70 Jahre Volksaufstand in der DDR. Ein Gespräch mit Hermann Wentker
Am 17. Juni 1953 kam es zum Volksaufstand in der DDR – ein Ereignis, das hohe Wellen schlug. Zu den anfangs vor allem sozialen Forderungen, wie höhere Löhne, traten schnell auch politische, darunter der Rücktritt der Regierung und freie Wahlen, die letztendlich auch den Ruf nach der deutschen Einheit beinhalteten. Der spontan und für die politischen Machthaber völlig überraschend begonnene Aufstand breitete sich über das gesamte Gebiet der DDR aus, auch in kleineren Orten abseits der Hauptstadt und auf dem Land kam es zu Protesten. Während sich der Westen abwartend verhielt, reagierte Moskau und schickte Panzer, die den Aufstand mit Gewalt niederschlugen.
Im Podcast gibt Hermann Wentker einen Überblick über die Geschehnisse am und um den Volksaufstand am 17. Juni 1953. Seine Ursachen, der zeitliche Verlauf sowie seine Folgen für das SED-Regime und die Bevölkerung werden thematisiert. Außerdem wird auf die Reaktionen auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs und die Bedeutung des 17. Juni als ehemaligem Feiertag hingewiesen, wie auf die Unterschiede und den Wandel in der Erinnerungskultur der DDR und der Bundesrepublik. Hören Sie rein — 18 I HiKoPod I 17. Juni 1953 – 70 Jahre Volksaufstand in der DDR.
19 I HiKoPod I Der Neue Markt in Berlin – Perspektiven für eine urbane Wiederbelebung. Eine Podiumsdiskussion
Der Neue Markt sowie das ihn umgebende Marienviertel in Berlin sind Produkte des 13. Jahrhunderts, deren lange wirtschaftliche und handelspolitische Bedeutung im heutigen Stadtbild nicht mehr präsent sind. Vielmehr dominiert eine große Freifläche den Raum, auf dem bis in die 1930er-Jahre hinein Handel, Geselligkeit und urbanes Leben den Alltag bestimmten. Lediglich die Marienkirche lässt erahnen, dass hier bereits seit dem Mittelalter zahlreiche Berliner und Berlinerinnen gelebt und gewirkt haben müssen.
In der Podiumsdiskussion wird danach gefragt, wie das wichtige stadthistorische Erbe auf diesem Platz wieder in das Bewusstsein der Berlinerinnen und Berliner zurückgeholt werden und wie dieser Stadtraum wiederbelebt werden könnte. In den dafür zu führenden Aushandlungsprozessen, die zwangsläufig mit einer Wertedebatte einhergehen, sollte die Berliner Stadtgeschichte eine größere Rolle spielen. Denn mit einem Stadtraum, der die Geschichte ernst nimmt und die Marienkirche aus ihrer Isolation befreit, ließe sich Aufenthaltsqualität gewinnen. So könnte ein moderner, ökologische Ansprüche berücksichtigender Marktplatz geschaffen werden – ein Forum für die Zukunft. Hören Sie rein – https://hikopod.podigee.io/19-neuer_markt.
28. & 29. September 2023 – 11. wissenschaftliche Tagung des Netzwerks – Berlins Weg in die Moderne
Ziel der Tagung ist es, die koloniale Verflechtung Berlins in den Blick zu nehmen. Seit dem 18. Jahrhundert gelangten immer mehr Rohstoffe, Heilpflanzen und Genussmittel aus Kolonialräumen ins konsumierende Berlin. Damit durchdrangen auch koloniale Fantasien und Sehnsüchte städtische Sphären. Im Mittelpunkt der Tagung stehen Akteur*innen sowie Zeugnisse in Berlin und den Kolonien, wo meist erzwungene Arbeit der einheimischen Bevölkerung zentrale Voraussetzung für den Aufstieg Berlins war. Die Podiumsdiskussion fragt nach der politisch-gesellschaftlichen Verantwortung heute.
Am Sitz der Historischen Kommission in Berlin-Nikolassee (am Mittelhof) sind die Spuren kolonialer Vergangenheit heute noch präsent. Der Mittelhof, 1914 bis 1918 von Wilhelm Mertens, einem Unternehmer in der Berliner Kolonialwirtschaft, für seine sechsköpfige Familie errichtet, ist mit seiner von Hermann Muthesius geschaffenen Architektur noch heute Ausdruck kolonialwirtschaftlichen Handelns und Denkens in Berlin während des Deutschen Reiches. Im Rahmen der Tagung ist es geplant, eine Führung anzubieten.
Das Programm der Tagung finden Sie hier.
29. September 2023, 16.30 Uhr – Verleihung des HiKo_21 - Nachwuchspreises 2023 an Lydia Bucher M.A.
Der diesjährige Förderpreis der Historischen Kommission wird Lydia Bucher M.A. für ihr Dissertationsvorhaben ‚Anthropologische Gesellschaften im langen 20. Jahrhundert. Ein transnationaler Vergleich‘ verliehen. Die Kommission fördert damit ein innovatives und international vergleichend angelegtes Projekt. Das Hauptziel des Projektes ist es, die globalen Netzwerke, die sich im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts entwickelten, im transnationalen Vergleich mehrerer Anthropologischer Gesellschaften unter besonderer Berücksichtigung der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte (BGAEU) zu untersuchen. Die Anthropologischen Gesellschaften, die im 19. Jahrhundert weltweit wie Pilze aus dem Boden sprossen, fungierten als Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Bürgergesellschaft, Kolonialwirtschaft und Bildungseinrichtungen in der Hochzeit des imperial-kolonialen Kapitalismus. Die in den Gesellschaften wirkenden Akteure folgten ihren spezifischen Interessen und sind ein Spiegelbild der kolonialen Verflechtungen der Zeit.
Für ihre Forschungen nutzt die Autorin vielfältige Quellen, wie unter anderem die Publikationen der Anthropologischn Gesellschaften sowie die periodisch erschienenen Zeitschriften. Sie bezieht Bestände der Archive der Gesellschaften ebenso ein, wie die reichhaltige schriftliche Überlieferung in Museums- und Bibliotheksarchiven. Ferner sind die Bestände von gesellschaftsnahen, wissenschaftlichen Institutionen, beispielsweise von Universitäten, aufschlussreich.
Die Preisverleihung findet am 29. September 2023 um 16.30 Uhr im Rahmen der Tagung ‚Berlins Weg in die Moderne‘ im Vortragssaal der Historischen Kommission (Kirchweg 33, 14129 Berlin) statt. Die Einladung finden Sie hier.
10. November 2023 – Vorstandssitzung
Die Herbstsitzung des Vorstands der Historischen Kommission findet am 10. November 2023 um 14 Uhr im Vortragssaal des Mittelhofs in Berlin-Nikolassee statt.