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Tractatus de urbe Brandenburg

Der Tractatus de urbe Brandenburg, die ›Abhandlung über die Burg(stadt) Brandenburg‹, ist das älteste erhaltene Zeugnis brandenburgischer Geschichtsschreibung und zugleich die wichtigste Quelle für die Ereignisse, die zur Entstehung der Mark Brandenburg führten. Er entstand in den 1170er-Jahren unter Markgraf Otto I. von Brandenburg, dem Sohn Markgraf Albrechts des Bären, und handelt davon, wie die Brandenburg von dem Slawenfürsten Pribislaw/Heinrich in Albrechts Besitz überging, ein Prozess, der mit der Inbesitznahme der Brandenburg durch Albrecht am 11. Juni 1157 zum Abschluss gelangte. Die originale Fassung des Traktats ist nicht erhalten. Nachdem 1995 im Hauptstaatsarchiv Weimar ein neuer Textzeuge gefunden wurde, konnte sie jedoch rekonstruiert werden. Außerdem ließ sich durch die Weimarer Handschrift nachweisen, dass Heinrich von Antwerpen, der bisher als Autor des Textes galt, eine fingierte Person ist.