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Der Petriplatz in Berlin-Mitte

Im Mittelalter gab es rechts und links der Spree zwei Orte, die Berlin und Cölln genannt wurden. Aus den Anfangsjahren dieser beiden Siedlungen sind weder Gründungsurkunden noch schriftliche Aufzeichnungen überliefert. Vielleicht sind entsprechende Dokumente zerstört worden, vielleicht wurden sie nie geschrieben. Weil der Stadtkern des mittelalterlichen Cölln heute im Bereich des Petriplatzes in Berlin-Mitte zu verorten ist, versprachen die dort seit 2007 durchgeführten archäologischen Ausgrabungen auch vertiefende Erkenntnisse zur Stadtgenese. Was dort tatsächlich aus dem Boden gefördert werden konnte, übertraf jedoch alle Erwartungen: Neben Fundamenten der fünf verschiedenen Kirchbauten, die hier gestanden haben, wurden auch die Grundmauern von zwei Schulen sowie Holzkeller und Fußböden von mittelalterlichen Häusern gefunden und 3.223 Gräber, die die Gebeine von 3.791 Personen enthielten. Die frühesten Gräber und Befunde wurden mithilfe der Radiokarbonmethode datiert. Dabei zeigte sich, dass die ersten Siedlungsspuren am Petriplatz aus der Zeit um 1150 stammen.