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Das Konzessions-Diplom König Friedrich Wilhelms II. von 1788 an Charlotte Helene von Lestwitz

Das Konzessions-Diplom von 1788 erteilte König Friedrich Wilhelm II. der Charlotte Helene geb. von Lestwitz, geschiedene von Borcke, als sie als Nachfolgerin ihres Vaters Gutsherrin auf Friedland im brandenburgischen Oberbarnim wurde, und ihrer Tochter Henriette Charlotte von Borcke. An der aus einem Zisterzienserinnenkloster 1654 hervorgegangenen Herrschaft Friedland zeigt sich beispielhaft das Phänomen des häufigen Besitzwechsels in Brandenburg. Im 18. Jahrhundert nahm Friedland, nunmehr in ein markgräfliches Amt verwandelt, an der Kolonisation des Oderbruchs teil und kam 1763 an den hochverdienten preußischen Offizier des Siebenjährigen Krieges und späteren Generalmajor Hans Sigismund von Lestwitz. Diesem gewährte Friedrich II. die weibliche Erbfolge und bei deren Eintreten 1788 erwirkte die Generalswitwe Catharina Charlotte von Friedrich Wilhelm II. sogar die hier im Mittelpunkt stehende außergewöhnliche Übertragung des Namens Friedland auf ihre Tochter Charlotte Helene und Enkeltochter Henriette Charlotte. Unter diesen entwickelte sich die Herrschaft zu einem weithin bekannten Zentrum der Agrarmeliorationen, das im 18. und frühen 19. Jahrhundert zu einem Anziehungspunkt für Militärs und Verwaltungsleute, Agrarreformer, Vertreter der Aufklärung, Gelehrte, Künstler sowie Gartenbauspezialisten wurde.