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Die Gründung des Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenvereins 1890

Die Gründung des Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenvereins (ADLV) auf einer Lehrerinnenversammlung zu Pfingsten 1890 im thüringischen Kurort Friedrichroda war ein einschneidendes Ereignis für die deutsche Bildungsgeschichte. Führende Persönlichkeiten der bürgerlichen Frauenbewegung wie Helene Lange und weitere Mitstreiterinnen trugen damit langfristig zu einer Verbesserung der Mädchen- und Frauenbildung bei. Ein Ziel des neu gegründeten Dachverbandes bestand unter anderem darin, ein eigenständiges Lehrprofil auf einem Niveau zu etablieren, das Mädchen eine Hochschulbildung ermöglichte. Frauen sollten zukünftig in der Lage sein, gesellschaftliche und kulturelle Aufgaben ohne Diskriminierung eigenständig wahrzunehmen. Darüber hinaus markiert die Gründung des ADLV eine wesentliche Etappe der Frauenemanzipationsbewegung, die mit der Einführung des Frauenwahlrechts durch die Weimarer Verfassung 1919 einen vorläufigen Höhepunkt fand.