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3. November 2015 — Gedenktafel-Enthüllung zu Ehren des Malers Hans Brass — Brebacher Weg 15, 12683 Berlin

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Hans Brass (9. 7. 1885–30. 5. 1959), geboren im rheinischen Wesel, war ein expressionistischer Maler und Graphiker, der in der Weimarer Republik erste Erfolge feiern konnte. Beeinflusst durch die Künstlergruppen »Der Sturm« und »Novembergruppe« verschaffte er sich im Berlin der Zwanziger Jahre in der expressionistischen Szene einen Namen. Von den Nationalsozialisten als »entartet« eingestuft, trat er aus der Reichskulturkammer aus, was einem faktischen Berufsverbot gleichkam. Er stellte während der NS-Zeit sein künstlerisches Schaffen ein und zog sich ins Privatleben zurück.

Nach Kriegsende konnte er weder in der DDR noch in der Bundesrepublik an seine frühen Erfolge anknüpfen. Damit gehörte er zu jener »Verschollenen Generation« von Künstlern, die ihren Schaffenszenit in der jungen Demokratie der Zwanziger Jahre hatten, aber aufgrund der Nazidiktatur keine Möglichkeit zur weiteren künstlerischen Entfaltung erhielten. Es ist die Generation der gebrochenen Biographien, ihre Lebenswerke gerieten in Vergessenheit.

Das Programm finden Sie hier.

Wolfgang Brauer (Vorsitzender des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf e.V.) moderierte die Enthüllungsfeierlichkeit. Das Grußwort sprach Tim Renner, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten, und der bekannte Expressionismus-Experte Ralph Jentsch hielt eine wunderbare Laudatio, bevor Stefan Isensee aus dem Tagebuch seines Großvaters, Hans Brass, las.

Fotos: © Historische Kommission zu Berlin e.V. (Ellen Franke) & Landesarchiv Berlin (Thomas Platow)

28. September 2015 — zu Ehren des Molkereibesitzers Carl Bolle wurde an seinem 105. Todestag in Alt Moabit 98 eine Gedenktafel enthüllt

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Carl Bolle (1.9. 1832 – 28. 9. 1910) wurde im havelländischen Milow bei Rathenow geboren und wuchs als Waise auf. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versuchte er im wirtschaftlich sowie gesellschaftlich enorm wachsenden Berlin sein unternehmerisches Glück. Zunächst als Bauunternehmer (er war Maurermeister) und Fischgroßhändler, schließlich als Baumschulenbesitzer. Erst als er 1879 in das Molkereigeschäft einstieg, stellte sich der wirtschaftliche Erfolg ein. Seine ersten drei Milchwagen rollten 1881 durch die Straßen Berlins und arbeiteten so erfolgreich, dass schnell Investitionen und Expansion folgen konnten. Mit dem Erwerb des Grundstücks Alt Moabit 99-103 und dem Aufbau seiner neuen Meierei ab 1886 war der Grundstein für die Etablierung einer Molkerei gelegt, die für Jahrzehnte den Berliner Milchmarkt dominieren sollte. Sein Erfolgsgeheimnis waren die tadellos reinen, weißen Milchwagen, die strengen Qualitätskontrollen, die bei den Milchbauern begannen, sowie die zuverlässigen Lieferungen. Die Milchwagen verließen frühmorgens ab 4.30 Uhr das Molkereigelände und die Milchjungen bedienten treppauf, treppab die Kundschaft. Die auf jedem Wagen mitgeführte Glocke, die geschwungen die bereitstehenden Lieferungen anzeigte, bescherte dem Unternehmer den Spitznamen »Bimmel-Bolle«.

Die Tafel wurde gesponsert von der GASAG AG.

Das Programm finden Sie hier.

Die rbb Abendschau berichtete. Weitere Informationen finden Sie auch auf rbb-online oder in der Berliner Woche.

 

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17. September 2015 — Gedenktafel-Enthüllung zu Ehren Richard Löwenthals — Höhmannstraße 8, 14193 Berlin

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Richard Löwenthal (1908–1991), geboren und aufgewachsen in Berlin, studierte in seiner Heimatstadt sowie in Heidelberg Nationalökonomie und Soziologie. Als überzeugter Sozialist schloss er sich früh dem aktiven Widerstand gegen die Nazi-Diktatur an und floh 1935 über Prag und Paris nach London ins Exil. Dort erwarb er sich als Journalist einen Namen. Sowohl seine wissenschaftlichen Analysen des NS-Staates als auch des Kommunismus zählen zu den Standardwerken. Sie beeinflussten die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie der Bundesrepublik ebenso wie die der deutschen Sozialdemokratie. Er galt als »intellektuelle Ausnahmeerscheinung« (H.A. Winkler). Von 1961 bis 1974 war er Professor für Politikwissenschaften an der Freien Universität.

 

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2. September 2015 — Gedenktafel-Enthüllung zu Ehren Johannes Bobrowskis — Zimmerstraße 79-80, 10117 Berlin

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Der Lyriker und Erzähler Johannes Bobrowski (1917-1965), in Tilsit geboren, thematisierte in seinem Werk das Verhältnis der Deutschen, Litauer, Russen und Polen. Mit seinen Arbeiten erwarb er sich sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik großes Ansehen und beeinflusste namhafte Schriftsteller. Bis zu seinem frühen Tod arbeitete er als Lektor im Union Verlag Berlin. Die Tafel wurde in der Zimmerstraße 79/80 in Berlin-Mitte enthüllt. Das Programm finden Sie hier (Quelle: Johannes-Bobrowski-Gesellschaft).

 

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2. Juli 2015 — Gedenktafel-Enthüllung zu Ehren Hedwig Fechheimers — Helmstedter Str. 10, 10717 Berlin

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Am letzten Wohnort der jüdischen Ägyptologin, die sich der drohenden Deportation durch den Freitod entzog, wurde am 2. Juli, 17.30 Uhr eine Gedenktafel enthüllt. Anschließend behandelten zwei Vorträge die intellektuelle Biographie Hedwig Fechheimers im Umbruch vom Wilhelminischen zum nationalsozialistischen Deutschland.

 

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