27. März 2026 | 18 Uhr – Verleihung des HiKo_21 – Nachwuchspreises 2025
Der HiKo_21 – Nachwuchspreis 2025 geht an Benedikt Stimmer M.A. M.A.! Er erhält den Preis für seine in Arbeit befindliche Dissertation zum Thema ‚National-Erziehung‘ als Spracherziehung? Die Sprachenpolitik der Habsburgermonarchie und Preußens in den Teilungsgebieten Polens im Kontext aufklärerischer Bildungspraktiken (1772–1807/09).
Benedikt Stimmer widmet sich vergleichend der staatlichen Durchsetzung von Sprache als Herrschaftsmittel einerseits, aber auch als kulturellem Faktor für Identität und gesellschaftlichen Zusammenhalt andererseits. Sein Ansatz, preußische und habsburgische Sprachenpolitik am Beispiel des Schulwesens in den annektierten polnischen Gebieten als „asymmetrische Herrschaftsverhältnisse“ praxeologisch, verflechtungsgeschichtlich sowie vergleichend zu untersuchen, sah die Jury als methodisch tragfähig an. Die Einbettung der Vorgänge in die Aufklärungsbewegung zeugt von einer plausiblen geistesgeschichtlichen Einordnung. Indem Herr Stimmer den ostmitteleuropäischen Raum Polen als solchen begreift und ihn ernst nimmt, verlässt er althergebrachte Denkmuster. Ihm gelingt es, ‚willkürlich‘ gezogene Grenzen (Habsburger hier – Hohenzollern da) zu überwinden und den polnischen Raum – trotz der Teilungen – weiterhin als solchen zu begreifen.
Für seine Forschungen nutzt Benedikt Stimmer anspruchsvolle sowie vielfältige Quellengattungen, wie archivisch überliefertes Verwaltungsschriftgut unterschiedlicher Provenienz, beispielsweise Korrespondenzen, Visitationsberichte, Gutachten etc., gedruckte Quellen (vor allem Lehrmaterialien, aber auch Reiseberichte, Zeitschriften und statistische Landesbeschreibungen) sowie publizistische Werke der Zeit. Archivrecherchen führten ihn unter anderem in das Geheime Staatsarchiv PK, ins Österreichische Staatsarchiv Wien, ins Hauptarchiv Warschau sowie ins Polnische Nationalarchiv nach Krakau.
Benedikt Stimmer ist gegenwärtig Doktorand an der Universität Wien.
Die Preisverleihung findet am 27. März 2026 um 18 Uhr im Vortragssaal der Historischen Kommission (Kirchweg 33, 14129 Berlin) statt. Die Einladung finden Sie hier.