39 I HiKoPod I 1945. Kriegsende und Neubeginn 4 I Gewalt und Mobilität – Mit Janine Fubel
In den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs führten die militärische Lage und die Pläne des NS-Regimes zu einer besonderen Form erhöhter Mobilität und extremer Gewalt – zu den Todesmärschen. Janine Fubel beschreibt im Gespräch mit Jannes Bergmann das Schicksal der vielen Menschen, die 1945 in Brandenburg und darüber hinaus aus den Konzentrations- und Arbeitslagern in Bewegung gesetzt wurden. Sie beleuchtet insbesondere die Vorgänge im Konzentrationslager Sachsenhausen. Dabei geht sie auf die Häftlinge ebenso ein wie auf das Wachpersonal, die ansässige Zivilbevölkerung sowie die Flüchtlinge aus anderen Teilen des Deutschen Reichs. Letztgenannte waren als Zeugen, Mitwirkende oder Helfer an diesen Verbrechen beteiligt. In einem Fazit wird der historiografische sowie erinnerungskulturelle Umgang mit diesem letzten Abschnitt des Holocausts erörtert, wobei der Bogen von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart geschlagen wird. Hören Sie rein — https://hikopod.podigee.io/39-todesmaersche
Vor 80 Jahren endete in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht der Zweite Weltkrieg, den Nazideutschland entfesselt hatte. Der 8. Mai 1945 war aber nicht nur ein Endpunkt, sondern gleichzeitig ein Neubeginn. Um die Zäsuren und Kontinuitäten geschichtswissenschaftlich einzuordnen, widmet sich die Sonderreihe ausgewählten Ereignissen, wie sie die Menschen in Berlin und Brandenburg im Jahr 1945 unmittelbar durchlebten.
Titelbild: Lager im Freien bei Wittstock, April 1945; Foto: Willy Pfister.
© ICRC Genf, V-P-HIST-01548-08.