30. September 2020 — Anbringung einer Berliner Gedenktafel zu Ehren von Rainer Hildebrandt — Zikadenweg 84, 14055 Berlin

Rainer Hildebrandt (1914‒2004) verkörperte in besonderer Weise den Kampf eines Berliners gegen Diktatur, Missachtung der Menschenrechte und Unterdrückung elementarer Grundfreiheiten. 1914 in Stuttgart geboren, studierte er ab 1936 in Berlin Physik, später Philosophie und Soziologie. Bereits als Student stand er dem Naziregime ablehnend gegenüber – mit der Folge, dass er als politisch verdächtig zur Wehrmacht eingezogen wurde. 1943 geriet er für ein Jahr in Haft und wurde als Mitglied des Haushofer-Kreises nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 erneut inhaftiert. 1948, nun mit dem SED-Regime konfrontiert, gründete er die Kampfgruppe gegen die Unmenschlichkeit und engagierte sich nach dem Mauerbau als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft 13. August. Er leitete das Mauermuseum am Checkpoint Charlie, dem er seine gesamte Lebenskraft widmete. Publizistisch und museologisch setzte sich Rainer Hildebrandt für die Aufklärung über die DDR-Diktatur, die kommunistische Gewaltherrschaft sowie die Opfer der Berliner Mauer ein. Das Mauermuseum gilt als sein Lebenswerk und zählt zu einer Kultureinrichtung von internationaler Bedeutung und zu einem der meistbesuchten Museen in Berlin.

 

Foto: © Historische Kommission zu Berlin e.V. (Ellen Franke)