1. Oktober 2018 — Gedenktafel-Enthüllung zu Ehren von Carl Gotthard Langhans — 17 Uhr, Charlottenstraße 49, 10117 Berlin
In der Charlottenstraße / Ecke Behrenstraße lebte bis kurz vor seinem Tod der berühmte Baumeister Carl Gotthard Langhans, der 1789 bis 1791 im Auftrag von König Friedrich Wilhelm II. das Brandenburger Tor errichtete. Langhans zählt zu den bedeutendsten Architekten, die in Berlin wirkten. Es finden sich in seinem Werk sowohl Barock-, Rokoko- als auch klassizistische Bauten. Zwar entwickelte er keinen eigenen Stil, aber in seiner Verbindung von antiken Elementen (römische und griechische gleichermaßen) mit barocken sowie klassizistischen Formen, lag seine Innovativität und Genialität. Er schuf seine Entwürfe anhand auf Reisen studierter Bauten. In England beeinflussten ihn bspw. die klassizistischen Elemente der Brüder Robert und James Adam. Dank dieser Synthese wuchs sein Ruf als moderner Architekt. Das von ihm eingerichtete Marmorpalais im Neuen Garten in Potsdam gilt als das erste im Stile des Klassizismus ausgestattete preußische Schloss und zugleich als »Paradebeispiel des Frühklassizismus in Preußen«. Theaterbauten (Breslau, Berlin, Charlottenburg) sowie zahlreiche Kirchenbauten (u. a. auch in Schlesien) prägten sein reichhaltiges Schaffen. 1786 wurde Langhans Ehrenmitglied der Berliner Akademie der Künste und 1788 zum Direktor des neu gegründeten Preußischen Oberhofbauamtes in Berlin ernannt. Seine Ernennung brachte den Umzug von Breslau nach Berlin mit sich. Hier in der Charlottenstraße setzte die Blütezeit seines Schaffens ein. Neben dem Brandenburger Tor gehören die Kolonnaden in der Mohrenstraße, das Belvedere im Schlosspark Berlin-Charlottenburg sowie das Theater für das Schloss Charlottenburg zu den heute noch erhaltenen Bauwerken des berühmten Berliner Architekten.
Das Programm für die Enthüllungsfeierlichkeit finden Sie hier.
Fotos: © Historische Kommission zu Berlin e.V. (Ellen Franke)