1. Juli 2016 — Gedenktafel-Enthüllung zu Ehren von Ernst Fraenkel — 14 Uhr, Eschwegering 23, 12101 Berlin

In diesem Haus lebte Ernst Fraenkel bis zu seiner Flucht vor dem NS-Regime 1938.

Geboren und aufgewachsen in Köln studierte Fraenkel nach dem Einsatz im Ersten Weltkrieg Jura und Geschichte in Frankfurt am Main mit dem Schwerpunkt Arbeitsrecht. 1927 kam er nach Berlin, wo er sich rasch einen Namen als Rechtsanwalt machte und die Arbeiterbewegung als Syndikus des Deutschen Metallarbeiterverbandes unterstützte. Durch die Nationalsozialisten verfolgt, floh Fraenkel 1938 mit seiner Frau nach Chicago. Dort veröffentlichte er 1941 seine wegweisende Studie Der Doppelstaat, eine der ersten Analysen des nationalsozialistischen Staatswesens. In den folgenden Jahren arbeitete er teils als Jurist, teils als Wissenschaftler. 1951 kehrte er, zunächst in amerikanischem Auftrag, nach Berlin zurück. 1953 wurde er als Professor an die Freie Universität berufen. Dort wirkte er viele Jahre am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft und am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien. Für seine herausragenden Verdienste wurden Ernst Fraenkel unter anderem das Große Bundesverdienstkreuz und die Berliner Verdienstmedaille verliehen.

Das Grußwort von Seiten des Landes Berlin sprach der Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten, Tim Renner und die Laudatio hielt Prof. Dr. Michael Wildt.

Das Programm finden Sie hier.

Fotos: © Historische Kommission zu Berlin e.V. (Ellen Franke)