Videoveröffentlichungen der HiKo auf YouTube

Berlins Weg in die Moderne | wissenschaftliche Tagung I 29. September 2023

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Berlin als Laboratorium der Moderne: Das gilt nicht nur für das Berlin der Weimarer Republik, sondern ebenso für das der Kaiserzeit. Neue Industrien und Vergnügungen, rasantes Wachstum der Stadt, provokante kulturelle Avantgarden, Infragestellung von Geschlechterrollen – all dies stand in scharfem Kontrast zum Konservatismus der wilhelminischen Eliten. Inwieweit der Einzug der Moderne in Berlin durch die koloniale Expansion des Kaiserreichs forciert wurde, ist bislang kaum untersucht worden. Dies gilt umso mehr für frühere materielle und immaterielle Verflechtungen der Stadt mit kolonialisierten Räumen. Seit dem 18. Jahrhundert gelangten von den Seehäfen über die märkischen Kanäle immer mehr Rohstoffe, Heilpflanzen und Genussmittel (wie Tabak) aus Kolonialräumen ins konsumierende Berlin. Damit durchdrangen koloniale Fantasien und Sehnsüchte alle Sphären der Stadt. Ab den 1880er-Jahren sorgte das Kaiserreich für ‚eigene‘ koloniale Gebiete. Die Spekulationen Berliner Investoren, das Kalkül der EDEKA-Gründer und die Treptower Kolonialausstellung gestalteten den Berliner Stadtraum um. In dem Raum enthaltene Selbst- und Fremdbilder offenbarten sich durch die Kolonialfotografie, zeigten sich in der ersten ‚schwulen‘ Zeitschrift der Welt sowie in den Sammlungen des Museums für Völkerkunde. Im Mittelpunkt der Tagung standen Akteur*innen sowie Zeugnisse in Berlin und den Kolonien, wo meist erzwungene Arbeit der einheimischen Bevölkerung zentrale Voraussetzung für den Aufstieg Berlins war.

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Berlins Weg in die Moderne | wissenschaftliche Tagung I 28. September 2023

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Berlin als Laboratorium der Moderne: Das gilt nicht nur für das Berlin der Weimarer Republik, sondern ebenso für das der Kaiserzeit. Neue Industrien und Vergnügungen, rasantes Wachstum der Stadt, provokante kulturelle Avantgarden, Infragestellung von Geschlechterrollen – all dies stand in scharfem Kontrast zum Konservatismus der wilhelminischen Eliten. Inwieweit der Einzug der Moderne in Berlin durch die koloniale Expansion des Kaiserreichs forciert wurde, ist bislang kaum untersucht worden. Dies gilt umso mehr für frühere materielle und immaterielle Verflechtungen der Stadt mit kolonialisierten Räumen. Seit dem 18. Jahrhundert gelangten von den Seehäfen über die märkischen Kanäle immer mehr Rohstoffe, Heilpflanzen und Genussmittel (wie Tabak) aus Kolonialräumen ins konsumierende Berlin. Damit durchdrangen koloniale Fantasien und Sehnsüchte alle Sphären der Stadt. Ab den 1880er-Jahren sorgte das Kaiserreich für ‚eigene‘ koloniale Gebiete. Die Spekulationen Berliner Investoren, das Kalkül der EDEKA-Gründer und die Treptower Kolonialausstellung gestalteten den Berliner Stadtraum um. In dem Raum enthaltene Selbst- und Fremdbilder offenbarten sich durch die Kolonialfotografie, zeigten sich in der ersten ‚schwulen‘ Zeitschrift der Welt sowie in den Sammlungen des Museums für Völkerkunde. Im Mittelpunkt der Tagung standen Akteur*innen sowie Zeugnisse in Berlin und den Kolonien, wo meist erzwungene Arbeit der einheimischen Bevölkerung zentrale Voraussetzung für den Aufstieg Berlins war.

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Der Neue Markt und das Marienviertel | wissenschaftliches Kolloquium | 23. Juni 2023

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Wer kennt den Neuen Markt in Berlin noch? Der mittelalterliche Platz aus dem 13. Jahrhundert, der die fernhandelstaugliche Infrastruktur für den Aufstieg Berlins zur Handelsstadt schuf, ist heute nicht mehr präsent. Lediglich die Marienkirche lässt erahnen, dass hier einst zahlreiche Berlinerinnen und Berliner gelebt und gewirkt haben. Als Stadterweiterung ergänzend zum Molkenmarkt geschaffen, befand sich im 13. Jahrhundert im Marienviertel am Hohen Steinweg das erste steinerne Haus. Der Hohe Steinweg, vermutlich Berlins erste gepflasterte Straße, verband den großen und regelmäßig ausgeformten Neuen Markt mit der Oderberger Straße (heute Rathausstraße), die zur Oder (und damit zur Ostsee) führte. Auch dank des Neuen Marktes gelangten die Berliner Bürger zu Wohlstand. Die gesamte Frühe Neuzeit hindurch blieb der geräumige, weitläufige und schöne Platz ein Anziehungsort für Händler, Handwerker und Gewerbetreibende. Neben der wirtschaftlichen Infrastruktur prägten das Marienviertel urbane, gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Funktionen. Während die Marienkirche vom christlichen Glauben zeugt, spiegelte ab 1714 die Alte Synagoge in der Heidereutergasse jüdisches Leben wider. Allerdings waren im 16. Jahrhundert die jüdischen Berlinerinnen und Berliner zwei Mal von Übergriffen betroffen; sie wurden beraubt, ausgewiesen und ermordet, wobei der Neue Markt als Gerichtsort fungierte. Mit dem Einzug der Moderne veränderte sich um 1890 das Viertel grundlegend, vor allem die Durchlegung der Kaiser-Wilhelm-Straße (heute Karl-Liebknecht-Straße) sowie große Neubauten gaben dem Neuen Markt einen anderen Charakter. Im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs versank auch der Neue Markt in Schutt und Asche. Nach 1945 ging der Neue Markt in einer großen, heute noch sichtbaren Freifläche auf und wurde zu einer kleinen Grünfläche umgestaltet.

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Friedhof der Märzgefallenen. Zum Ort der Revolution von 1848 in der DDR I wissenschaftliche Tagung I 9. & 10. Juni 2022

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Berlin war 1848 eine der wichtigen europäischen Revolutionsmetropolen, in der der Friedhof der Märzgefallenen als Begräbnisort zweier Revolutionen besondere gedenk- und erinnerungspolitische Bedeutung erlangte. Von Beginn an diente der Friedhof als zentraler Referenzpunkt der Demokratiegeschichte – auch nach 1945, als unter dem Eindruck der NS-Diktatur sowie mit dem beginnenden Kalten Krieg eine politische Vereinnahmung einsetzte. Indem die Märzrevolution offensiv für die Rechtfertigung des jeweiligen politischen Systems genutzt wurde, entstanden wirkmächtige Bilder der ‚gescheiterten‘, der ‚bürgerlichen‘ oder der ‚proleta- rischen‘ Revolution. Sie bestimmten die jeweilige Erinnerungskultur. Genau an diesen Rezeptionen möchte die Tagung ansetzen. In Vorbereitung auf das 175-jährige Jubiläum 2023 sollen primär die Erinnerungsphasen in der DDR herausgearbeitet werden sowie das urbane Umfeld, in das der Friedhof eingebettet war. Ziel ist es, die starke gestalterische DDR-Prägung dieses Gedenkortes kritisch zu reflektieren und Wege zu suchen, wie heute verantwortungsvoll mit diesem Erbe und der demokratiegeschichtlichen Bedeutung der Revolution umgegangen werden kann.

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Transformationsprozesse in der Mark Brandenburg I wissenschaftliches Kolloquium I 12. November 2021

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Die Mark Brandenburg wird in der Umbruchszeit vom 15. zum 16. Jahrhundert, in der sich mehrere, miteinander verwobene Transformationsprozesse ereigneten, vergleichend mit anderen Reichsterritorien betrachtet. Vier große Transformationsprozesse stehen im Vordergrund: der sich wandelnde Adel, die Neuerungen im Militärwesen, die Durchdringung von Regierung und Verwaltung mit Gelehrten sowie die Reformation. Gefragt wird nach den handelnden Akteuren, die das Ob und Wie des Wandels verantworteten. Transformationsprozesse in der Mark Brandenburg im interregionalen Vergleich (15. und 16. Jahrhundert) Die Mark Brandenburg als „Streusandbüchse des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ wird gemeinhin nicht als Impulsgeber oder Innovationsraum in der deutschen Geschichte gesehen, da – so das Narrativ der Forschung – in ihr lediglich Entwicklungen aus anderen Territorien in unterschiedlichen Geschwindigkeiten aufgenommen wurden, die zu einer „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ (Ernst Bloch) führten. Doch wie steht es um diese in breiten Kreisen wahrgenommene und vielfach postulierte Rückständigkeit? Hält die These von der rückständigen Mark Brandenburg dem historischen Vergleich mit anderen Regionen stand? Da sich – so die Grundannahme – Fortschritt oder Verspätung am eindrücklichsten in Transformationsprozessen offenbaren, soll dem Entwicklungsgrad der Mark Brandenburg in der Übergangsphase vom Spätmittelalter in die Frühe Neuzeit anhand von ausgewählten Transformationsprozessen im 15. und 16. Jahrhundert nachgegangen werden. Dazu wird mit der Tagung das Postulat der modernen Landesgeschichte aufgegriffen, Räume interregional zu betrachten, wobei vier große Themenfelder im Vordergrund stehen werden: Adel und sozialer Wandel, Militär, Regierung und Verwaltung sowie das Kirchenwesen. In diesen vier Untersuchungsgebieten wird anhand von themenspezifischen (großen) Transformationsprozessen die Mark Brandenburg mit jeweils zwei anderen Territorien und deren Entwicklung verglichen. Dadurch lassen sich bisher isoliert regional verortete Impulse und Akteure in einen wesentlich größeren Bezugsrahmen stellen.

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Transformationsprozesse in der Mark Brandenburg I wissenschaftliches Kolloquium I 11. November 2021

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Die Mark Brandenburg wird in der Umbruchszeit vom 15. zum 16. Jahrhundert, in der sich mehrere, miteinander verwobene Transformationsprozesse ereigneten, vergleichend mit anderen Reichsterritorien betrachtet. Vier große Transformationsprozesse stehen im Vordergrund: der sich wandelnde Adel, die Neuerungen im Militärwesen, die Durchdringung von Regierung und Verwaltung mit Gelehrten sowie die Reformation. Gefragt wird nach den handelnden Akteuren, die das Ob und Wie des Wandels verantworteten. Transformationsprozesse in der Mark Brandenburg im interregionalen Vergleich (15. und 16. Jahrhundert) Die Mark Brandenburg als „Streusandbüchse des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ wird gemeinhin nicht als Impulsgeber oder Innovationsraum in der deutschen Geschichte gesehen, da – so das Narrativ der Forschung – in ihr lediglich Entwicklungen aus anderen Territorien in unterschiedlichen Geschwindigkeiten aufgenommen wurden, die zu einer „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ (Ernst Bloch) führten. Doch wie steht es um diese in breiten Kreisen wahrgenommene und vielfach postulierte Rückständigkeit? Hält die These von der rückständigen Mark Brandenburg dem historischen Vergleich mit anderen Regionen stand? Da sich – so die Grundannahme – Fortschritt oder Verspätung am eindrücklichsten in Transformationsprozessen offenbaren, soll dem Entwicklungsgrad der Mark Brandenburg in der Übergangsphase vom Spätmittelalter in die Frühe Neuzeit anhand von ausgewählten Transformationsprozessen im 15. und 16. Jahrhundert nachgegangen werden. Dazu wird mit der Tagung das Postulat der modernen Landesgeschichte aufgegriffen, Räume interregional zu betrachten, wobei vier große Themenfelder im Vordergrund stehen werden: Adel und sozialer Wandel, Militär, Regierung und Verwaltung sowie das Kirchenwesen. In diesen vier Untersuchungsgebieten wird anhand von themenspezifischen (großen) Transformationsprozessen die Mark Brandenburg mit jeweils zwei anderen Territorien und deren Entwicklung verglichen. Dadurch lassen sich bisher isoliert regional verortete Impulse und Akteure in einen wesentlich größeren Bezugsrahmen stellen.

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Der Berliner Molkenmarkt I wissenschaftliches Kolloquium I 8. Oktober 2021

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Der Molkenmarkt hat als ältester Platz Berlins sein Gesicht verloren. Er ist aufgrund des Umbaus zur autogerechten Stadt in den 1960er-Jahren seiner ursprünglichen Bestimmung beraubt worden – heute ist er weder als einstiger Handelsplatz noch als bedeutender Wirtschaftsstandort wahrnehmbar. Im Kolloquium werden ausgehend vom Mittelalter, als Berlin Mitglied der Hanse war, über die Frühe Neuzeit bis in das 19. und 20. Jahrhundert die gesellschaftliche Vielfalt sowie zentrale Gebäude vorgestellt, wobei die frühere wirtschaftliche Bedeutung des Platzes ebenso thematisiert wird wie eine Auswahl einstiger Bewohner*innen. Dabei geraten auch die Zäsuren in den Blick, die in den Bedeutungsverlust sowie die verhängnisvolle Zerstörungsgeschichte mündeten. Mit Blick auf die laufenden archäologischen Grabungen sowie die bevorstehende Neubebauung wird danach gefragt, welcher Charakter dem ehemals zentralen Platz des Berliner Gemeinwesens zukünftig gegeben werden sollte, um seine historische Bedeutung einer breiteren Öffentlichkeit bewusst und wieder erfahrbar zu machen.

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Der Berliner Mühlendamm I wissenschaftliches Kolloquium I 30. April 2021

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»Es ist gewiß mit diesem Mühlendamm eine herrliche Sache, und anjetzo sehr DURABLE« – so beschrieb Johan Heinrich Gerken circa 1715 den Berliner Mühlendamm. Dass der Damm nicht von Dauer sein sollte, wissen wir heute. Gegenwärtig überspannt eine wuchtige Betonbrücke die Spree dort, wo einst Wassermühlen sowie Gebäude aus kostbaren Quadersteinen mit Gewölben standen. Die historische Bedeutung des vormaligen Mühlendamms für den Berliner Stadtraum herauszuarbeiten und den ältesten Spreeübergang Berlins ins öffentliche Bewusstsein zu rufen, ist das Ziel des wissenschaftlichen Kolloquiums. Dieser Spreeübergang sowie der sich östlich anschließende Molkenmarkt gehörten zur mittelalterlichen Keimzelle Berlins und bildeten eines der wirtschaftlichen Zentren der Stadt bis weit in das 19. Jahrhundert hinein. Auf dem Mühlendamm pulsierte das öffentliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben Berlins in seiner beeindruckenden Vielschichtigkeit – darüber geben die historischen, archäologischen und kulturwissenschaftlichen Quellen vergleichend zu anderen europäischen Mühlendämmen Auskunft. Von seinen Anfängen im Mittelalter, übergehend in die Frühe Neuzeit bis hin zu den Veränderungen im 20. Jahrhundert wird die infrastrukturhistorische Dimension des Berliner Mühlendamms im Kolloquium beleuchtet.

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Groß-Berlin 1920 I Tagung I 29. & 30. Oktober 2020

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100 Jahre Groß-Berlin. Metropolen, Akteure und Wirkungen in vergleichender Perspektive I 9. wissenschaftliche Nachwuchstagung des Netzwerks HiKo_21 I 29. & 30. Oktober 2020 Das Groß-Berlin-Gesetz von 1920 war die Bedingung für Berlins Entwicklung zur Weltstadt und schuf eine Metropolstruktur, die heute noch Gültigkeit besitzt. Doch erfuhr dieses Schlüsselereignis der Stadtgeschichte lange Zeit verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit – insbesondere aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Sicht. Hier setzt die wissenschaftliche Tagung des Nachwuchsnetzwerks HiKo_21 an. Im Jubiläumsjahr 2020 will sie die Bildung Groß-Berlins und deren Wegbereiter, deren Wirkung auf Alltag und Stadtgesellschaft sowie die Austauschprozesse Groß-Berlins mit anderen Metropolen neu betrachten. Mit diesen akteurszentrierten Zugängen soll unser Verständnis von Berlin als gewachsene (und wachsende) Großstadt geschärft werden.

 

 

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