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Das Hamburgische Schuldbuch von 1288

Die im Hamburgischen Schuldbuch seit 1288 registrierten Geschäftsvorgänge geben einerseits Aufschluss über Art und Umfang der Handelsabschlüsse und andererseits über die großräumigen Verbindungen und die wirtschaftspolitischen Beziehungen Hamburgs. Von dort waren mittlerweile, d. h. seit der Mitte des 13. Jahrhunderts, feste Handelsverbindungen auch in das neu erschlossene Hinterland der Mittelmark um Berlin-Cölln, besonders über die Flussschifffahrt, entstanden. Diese Region hatte nun als Produzent von Roggen und Holz sowie Abnehmer von Tuchen aus Flandern und bald auch von Seefischen aus der Ostsee in dem neuen Wirtschaftssystem ihren Platz gefunden. Die Grundlage dafür waren der Anbau von Getreide über den Eigenbedarf hinaus sowie die Produktion von genormtem Bauholz, vor allem von Eichenbrettern und -bohlen, im Berlin-Cöllner Umland und Hinterland. Beide Handelswaren fanden in den bevölkerungsreichen Städten, nachweislich in Hamburg und in Flandern, reißenden Absatz. Die Ausrichtung der Markgrafschaft Brandenburg auf den Hanseraum, die von der Altmark her schon früher (um 1200) eingesetzt hatte, müssen die Bürger der zentralen Mittelmark in ihren Wirtschafts- und Handelsinteressen spätestens seit der Mitte des 13. Jahrhunderts so engagiert verfolgt haben, dass sie etwa 35 Jahre später beim Warenumschlag in Hamburg auffallend hervortreten konnten, was bereits auf eine – zumindest lockere – Zugehörigkeit von Berlin und Cölln zur Hanse in dieser Zeit schließen lässt.